Festsitzende Zahnspangen

Feste Zahnspangen sind heutzutage etwas ganz normales. 40% aller Kinder bekommen eine. Sie gehören zum „Teenageralltag“ wie selbstverständlich dazu und sind eine hervorragende Methode, um die Zähne ohne großen Aufwand genau an die Position zu bewegen, wo sie für ein Hollywoodlächeln hingehören. 

Eine feste Zahnspange ist bestens dazu geeignet, komplette Zahnreihen zu verschieben z.B. um Platz für verlagerte Zähne zu schaffen, oder um Lücken zu schließen. Einzelne Zähne bekommen so die Möglichkeit, sich in den entstandenen Lücken wieder aufzurichten.

Die Möglichkeiten

In unserer Praxis bieten wir verschiedene Systeme an, die sich in Aussehen, Tragekomfort, Preis und Funktionalität unterscheiden. Wir möchten Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten nachfolgend kurz vorstellen:

Metallbrackets

Die Brackets sind aus Metall und werden auf der Außenseite der Zahnoberfläche sichtbar angebracht. Ein Drahtbogen verbindet die Brackets miteinander. Dieser feste Bogen übt nun permanent Druck auf die Zähne aus, die somit in die gewünschte Position gebracht werden.  Aufgrund ihrer Materialeigenschaften sind Metallbrackets die robusteste und wirtschaftlichste Variante der festen Spange. Mit bunten Gummis, wird die Zahnspange je nach Lust und Laune zu einem stylischen Accessoire. 

Selbstligierende Metall- oder Keramikbrackets

Bei den selbstligierenden Metall- oder Keramikbrackets wird der Draht durch einen speziellen Schiebeverschlussmechanismus ohne zusätzliches Gummi auf dem Bracket befestigt.

Die Vorteile

  • Es sind geringere Kräfte für die gewünschte Zahnbewegung nötig.
  • Die Reibung, die normalerweise bei einer Zahnbewegung auftritt wird verringert.
  • Schmerzen werden reduziert.
  • Die Behandlungszeit verkürzt sich im Schnitt um mehrere Monate. 

Gaumennahterweiterungsapparatur (GNE)

Die Gaumennahterweiterung ist eine Apparatur,

um einen zu schmalen Oberkiefer zu erweitern. Dies ist immer dann notwendig, wenn der Oberkiefer in seiner Breite nicht zum Unterkiefer passt und sogenannte Kreuzbisse bestehen. Besonders bei einem so großen Missverhältnis beider Kiefer, das dazu führt, dass der Oberkiefer den Unterkiefer seitlich nicht mehr überlappt, ist eine solche Behandlung indiziert. Die GNE wird fest an den oberen Seitenzähne befestigt und muss durch den Patienten bzw. dessen Eltern über einen relativ kurzen Zeitraum ein- bis zweimal täglich gestellt werden.

Das Stellen funktioniert über eine mittig über dem Gaumen liegende Schraube.

Ist das Behandlungsziel erreicht, muss das Gerät noch einige Zeit im Kiefer verbleiben, um eine Stabilität der gewonnenen Oberkieferbreite gewährleisten zu können.

Herbstscharnier

Das Herbstscharnier ist ein kieferorthopädisches Gerät, welches zur Korrektur einer Rücklage des Unterkiefers (Rückbiss) eingesetzt wird. Es handelt sich um eine festsitzende Apparatur bestehend aus Metallrohren, die an den unteren Eckzähnen und den oberen Molaren befestigt werden. Die Rohre werden beim Öffnen des Mundes teleskopartig auseinandergezogen.

Die Behandlung dauert ca. sechs bis acht Monate und kann bis zum 30. Lebensjahr durchgeführt werden. Als Alternative bieten sich bei leichteren Fehlstellungen Gummizüge an, bei hochgradigen Fehlstellungen ist eine Kieferoperation notwendig.

Das Herbstscharnier sowie ihre Modifikationen (Jasper-Jumper, Bite-Fixer usw.) müssen als Privatleistung abgerechnet werden, da sie nicht zur vertraglichen Kassenleistung gehören.

Mini-Implantate

Orthodontische Miniimplantate – auch Minischrauben oder Miniankerschrauben genannt – sind kleine Stifte, die überwiegend oder ganz aus Titan bestehen. Sie werden im Kieferknochen eingesetzt, um eine feste Zahnspange zu verankern.

 

Einsatz von Miniimplantaten:

·         für die Korrektur von Zahnfehlstellungen

·         wenn nur bestimmte Zähne bewegt werden sollen, jedoch nicht alle und daher die Zahnspange eine besonders gute Verankerung benötigt

·         B. bei einer Zahnlücke und dem angestrebten Lückenschluss

·         wenn z.B. die großen Backenzähne unabhängig von den anderen Zähnen bewegt werden sollen

·         wenn z.B. engstehende Frontzähne ohne einer Beeinflussung der Backenzähne korrigiert werden sollen

Anwendung von Miniimplantaten:

·         die Miniimplantate werden direkt am Knochen angebracht, nicht an den Zähnen

·         auf die zu korrigierenden Zähnen werden Brackets angebracht und über einen Draht mit dem Miniimplantat verbunden

Vorteile von Miniimplantaten:

Orthodontische Miniimplantate sind sehr klein (weniger als 3 Millimeter Durchmesser) und durch die Verankerung am Kieferknochen nicht zu sehen. Der Einsatz erfolgt gewebeschonend in den Kieferknochen. Durch die feste Fixierung am Kiefer, ist die Zahnspange stabil verankert.

In der Regel ist der Patient durch das Miniimplantat und die damit verbundene Zahnspange nicht beim Essen oder Sprechen beeinträchtigt.

Unsichtbare Zahnkorrektur – die Lingualtechnik

Mit Lingualtechnik sind feste Zahnspangen gemeint, die auf der Innenseite der Zähne, für den Betrachter unsichtbar, angebracht werden. 

Diese neue Technik ermöglicht eine besonders schnelle Korrektur der Zahnfehlstellung, da die bedeutsamen, großen Zahnbewegungen gleich zu Beginn der Behandlung erfolgen. Der Behandlungsplan der mithilfe modernster Software erstellt wird, liefert ein genau vorhersehbares und perfektes Behandlungsergebnis. 

Retainer

Nach Abschluss einer kieferorthopädischen Behandlung besteht die Gefahr, dass sich die Zähne nach der Entfernung der Zahnspange in ihre ursprüngliche Position zurück bewegen, denn die Zähne weisen bis zu vier Jahre nach der Behandlung noch erhebliche Lockerungsgrade auf. 

Behandlungsergebnisse sichern

Um das mühsam erarbeitete Behandlungsergebnis langfristig zu sichern, empfehlen wir den Einsatz eines Retainers.

Bei dem Retainer handelt es sich um einen Zahnstabilisator, der nach einer abgeschlossenen kieferorthopädischen Behandlung getragen wird, um das erreichte Behandlungsziel dauerhaft zu stabilisieren.

Als Faustregel gilt, dass die Retentionsphase mindestens die gleiche Dauer haben sollte, wie die Behandlungsphase.  

Die zwei Varianten

Es gibt sowohl die herausnehmbare Variante als auch festsitzende Drähte, die meist auf der Zahninnenseite fixiert werden.

Da die Bereitschaft für das Tragen einer weiteren Spange nach einer langjähren Behandlungszeit bei dem Patienten verständlicherweise nur sehr gering ist, empfehlen wir den Einsatz eines festsitzenden Retainers. So kann das Einsetzen der Apparatur nicht vergessen werden, und die Gefahr, dass der Retainer in der Schublade anstatt im Mund landet, ist gebannt.

Dr. Hussein Al Ali

Wilhelm-Kern-Platz 12
32339 Espelkamp

Tel.: 05772 9799790
Fax: 05772 9799789
E-Mail: info@kfo-espelkamp.de